DAS PROJEKT

Die Grundidee der KinderSpielStadt:
Hinter dem Begriff „Kinderspielstadt“ steht die Idee, Kinder an das politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben heranzuführen. Obwohl Kinder sich brennend für die Welt der Erwachsenen interessieren, haben sie immer weniger Möglichkeiten sich spielerisch Zugänge zu deren Lebenswelt zu verschaffen. Aus ernsthaften Zusammenhängen bleiben sie meist ausgesperrt. Hier versucht die Grundidee der „Kinderspielstadt“ anzusetzen und dem entgegenzuwirken. In der „Kinderspielstadt“ haben Kinder die Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge und Prozesse des Stadtlebens zu erfahren und zu gestalten.
Es sollen Lebens- und Lernräume für Kinder geschaffen werden, in denen sie ihre Alltagserfahrungen wieder erkennen. Dieses Lernen am wirklichkeitsnahen Modell bietet die Chance zur ganzheitlichen Wahrnehmung von Arbeitsabläufen und gesellschaftlichen Prozessen und damit die Möglichkeit, aktiv in die Gestaltung einer Lernumgebung einzugreifen. Darüber hinaus gibt es einzigartige Gelegenheiten zu sozialem und politischem Lernen. Eine Kinderspielstadt erfordert die Integration des einzelnen in verschiedene Gruppen, angemessene Formen des sozialen Umgangs miteinander, die Fähigkeit zur Kommunikation, das Entwickeln von Gemeinschaftsbewusstsein und die Bereitschaft zur Konfliktlösung. Die Notwendigkeit von Normen und Regeln und ihre Wichtigkeit für das Zusammenleben sowie ihre Veränderbarkeit werden erfahrbar. Die Kinder erleben, dass sie in einer Spielstadt die Lebensverhältnisse mitgestalten können. Dadurch kann das Interesse an politischer Arbeit, ehrenamtlicher Tätigkeit oder an einem bestimmten Berufsfeld geweckt werden und gleichzeitig wird das soziale Zusammenleben und das eigene Durchsetzungsvermögen gestärkt.
Spiel – bzw. Tätigkeitsfelder:
Sie können Berufe und Tätigkeiten ausüben, die ihnen im Alltag ständig begegnen, z.B. Maler*in, Schneider*in, Apotheker*in, Bankangestellte*r, Müllmann*frau. Sie können sich – nach entsprechendem Wahlkampf – zum*r Gemeinderat*ätin oder Bürgermeister*in wählen lassen und erfahren politische Strukturen in spielerischer Umsetzung hautnah.
Die hergestellten Produkte und angebotenen Dienstleistungen haben einen „echten“ Wert, der mit dem verdienten Geld bezahlt werden muss. Hierzu gehören die täglichen Mahlzeiten ebenso wie die Produkte der Schneiderei, die Krankenhausleistungen oder Freizeitaktivitäten wie Kino- oder Theaterbesuche.
Beim Ablauf der Spielstadt werden die Kinder durch Betreuer*innen unterstützt. Ansonsten bleiben Erwachsene außen vor. Nur im „Elterngarten“, bei geführten Stadtrundgängen oder aufgrund besonderer Einladung sind sie in der Kinderspielstadt willkommen.
Die Betreuer*innen spielen in der Umsetzung der Kinderspielstadtidee eine entscheidende Rolle, da sie im Rahmen eines Praktikums oder als Ferienjob bei der Realisation maßgeblich beteiligt sind und einen hohen Betreuungsschlüssel zu garantieren.


Tag der Wunder
Was ist denn hier passiert? Wenn die Bürger*innen am Donnerstag den Stutengarten betreten, kommen sie aus dem Staunen nicht mehr raus. Wo man hinschaut sieht man kostümierte Menschen, manche laufen den ganzen Tag nur rückwärts, sprechen fremde Sprachen und verhalten sich sehr wundersam. In der Pommesbude werden Schokoriegel frittiert? Die Eisdiele verkauft blau-gepunktetes Zitroneneis und man muss einen Witz erzählen, um überhaupt bedient zu werden?! „Spaß haben und ulkig sein“- genau das ist das Motto am Tag der Wunder für 500 Kinder und 150 Betreuende. Wir spielen verkehrte Welt und wünschen uns, dass sich nicht alles um das Thema Geldverdienen in der Kinderspielstadt dreht. Mach doch mal was Verrücktes, was vielen Kindern Spaß macht, zieh ein Kostüm an und bringe viele schöne Ideen mit. An diesem Tag ist (fast) alles möglich.
Stadtführung
In unserer Kinderspielstadt sind Kinder die Hauptpersonen. Aber natürlich freuen wir uns sehr, wenn viele Eltern mitbekommen, was ihre Kinder hinter den Stadtmauern alles erleben. Deswegen bieten wir extra Stadtführungen für interessierte Mamas, Papas, Omas, Opas und Freund*innen an. Das bedeutet, dass Erwachsene nicht einfach „rumstreunern“ dürfen, sondern sich wie im echten Leben bei der Touristeninformation am I-Punkt Stutengarten ein Ticket für eine Stadtführung erwerben müssen. Dann werden sie von den Kindern herumgeführt und können sich alles anschauen. Wir bitten um Verständnis, dass der Eintritt von 2,– Euro in harter Eurowährung und nicht in Stuggis bezahlt werden muss. 😉
Stadtführungen werden dienstags bis freitags von 11:00 – 15:00 Uhr angeboten.


Stadtfest
An den Samstagen gibt es in der Kinderspielstadt immer ein großes Stadtfest. Von 12:00 – 17:00 Uhr können die Kinder mit ihren Eltern, Großeltern und Freund*innen zusammen in die Stadt kommen und ihnen zeigen, welcher Beruf am meisten Spaß gemacht hat. Auf dem Marktplatz gibt es Musik und verschiedene Darbietungen. Damit sich die Gäste in der Stadt etwas zu essen und zu trinken kaufen können, zahlen Erwachsene 8,– Euro und Kinder 4,– Euro Eintritt und erhalten dafür Feststuggis. Bürger*innen dürfen, wie auch unter der Woche, kostenlos in die Stadt.